Personendaten
Sterzitz Berta
Eltern: Samuel Sterzitz und Rachel Regina geb. Kriss
Geschwister: Norbert und Helene
Bismarckstraße 15 (heute 26) (Sanatorium "Klara Rosenau")
emigriert in die Niederlande
April 1943 deportiert von Westerbork nach Sobibor
Biografie
Berta Sterzitz lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen, sie suchte hier eine neue Stellung, fand jedoch nur für eine Kursaison eine Beschäftigung in der Kurstadt.
Berta wurde am 1. Februar 1906 in Wien geboren. Ihr Vater Samuel Sterzitz war aus Polen in die Hauptstadt der k&k-Monarchie eingewandert und hatte dort 1901 Rachel Regina geb. Kriss geheiratet. Im gleichen Jahr kam ihre älteste Tochter Helene zur Welt. Mit Berta erblickte dann 5 Jahre später ihr Zwillingsbruder Norbert das Licht der Welt. (Jüdische Matriken Wien, Genteam - Geneaologische Datenbank)
Über ihr weiteres Leben ist wenig bekannt. Sie zog im Mai 1938 von Wien nach Bad Kissingen in die Bismarckstraße, wo sie im "Sanatorium Rosenau" für eine Saison eine Anstellung als Haushilfe fand. Am 1. Oktober 1938 verließ sie Bad Kissingen und hat sich nach Aachen abgemeldet (Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen).
Kurz darauf - wahrscheinlich noch im selben Jahr - emigrierte sie nach Holland. Auf eine Anzeige hin hatte sie dort eine Stellung als Krankenschwester bekommen und konnte in die Niederlande einreisen. Von ihrer Tätigkeit legte sie Geld zurück und schickte es ihrem Bruder Norbert in Wien, damit dieser mit seiner Lebensgefährtin und deren Sohn aus Deutschland nach Belgien fliehen sollte. Doch einer der gekauften „Fluchthelfer“ verriet sie an die Deutschen, so dass die Flucht scheiterte. (Interview mit Freimut-Lutz Wolfgang, Transkriptionen der FU Berlin)
Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutschen Truppen war Berta Sterzitz wieder der NS-Gewaltherrschaft ausgesetzt. Im April 1943 wurde sie vom Sammellager Westerbork nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Als Todesdatum gilt der 30. April 1943.
Auch ihr Bruder wurde Opfer der Shoa. Er wurde nach Auschwitz deportiert und ist dort am 30. November 1942 ums Leben gekommen.
Quellenangaben
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenz
Yad Vashem Zentrale Datenbank…
Die Namen der ermordeten Aachener Juden
Joods Monument
Liste Binder/Mence
Jüdische Matriken Wien, Genteam-Genealogische Datenbank
Interview mit Überlebendem Freimut-Lutz Wolfgang, Transkriptionen der FU Berlin
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Bildnachweise
© Freimut-Lutz Wolfgang
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