Personendaten


Strauß Friedrich

Nachname
Strauß
Vorname
Friedrich (Fritz)
Geburtsdatum
21.6.1880
Geburtsort
Adelsdorf bei Höchstadt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Sigmund Strauß und Sophia geb. Loewi
Geschwister: Lili und Ida
Ehefrau: Ida Blättner 

Adresse

Badgasse bei Mann

Beruf/Ämter
(Realschüler)- Kaufmann
Emigration/Deportation

März 1942 deportiert nach Izbica

Sterbeort/Sterbedatum
genaue Todesumstände unbekannt

Biografie


Friedrich Strauß gehörte zu den Bad Kissinger Realschülern, die der Shoa zum Opfer fielen. Er kam am 21. Juni 1880 im mittelfränkischen Adelsdorf bei Höchstadt als Sohn des Viehhändlers und Kaufmanns Sigmund Strauß und dessen Ehefrau Sophia geb. Loewi zur Welt. Er hatte noch zwei jüngere Schwestern Lili und Ida, die 1881 und 1883 das Licht der Welt erblickten. Seine Mutter starb bereits 1883 an Tuberkulose. Sigmund Strauß heiratete daraufhin im nächsten Jahr die aus Schonungen stammende Charlotte Pul…(Nachname in der Meldeakte nicht lesbar).

Im November 1891 trat Friedrich Strauß in die Kissinger Realschule ein, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, und absolvierte zwei Klassen bis zum Schuljahr 1893/94. In dieser Zeit wohnte er in der Badgasse bei Familie Mann.

Friedrich Strauß wurde Kaufmann und heiratete im Mai 1912 Ida Blättner aus Schwanfeld, mit der er in Adelsdorf lebte. Er nahm als Soldat der königlich-bayerischen Armee am Ersten Weltkrieg teil. Über den weiteren Lebensweg gibt es nur spärliche Informationen. Nach der Pogromnacht wurde er am 12. November 1938 vorübergehend im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. 

Zur Deportation Friedrich Strauß' gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Koblenzer Gedenkbuch wurde Friedrich Strauß im Jahr 1942 ins Ghetto Lodz deportiert und kam dort ums Leben. Tatsächlich gehörten Friedrich Strauß und seine Frau Ida jedoch zu den 989 Juden, die am 24. März 1942 über Würzburg bzw. Nürnberg nach Izbica deportiert wurden, wo sie später den Tod fanden. Ein entsprechender Hinweis findet sich auf der Webseite „Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich“. externer Link Und belegt wird dies auch durch einen Brief, den die damals ebenfalls aus Adelsdorf deportierte Lina Stühler aus Izbica an ihren Sohn Bernhard Stühler schickte, der sich zu diesem Zeitpunkt in Dänemark aufhielt. In diesem Brief vom 1. Mai 1942 werden auch Friedrich und Ida Strauß erwähnt (Informationen Dr. ChrIstiane Kolbert, Mail 18.10.2023).


Quellenangaben


Grabstein des Vatersexterner Link
Verzeichnis der jüdischen Soldaten in Einheiten der Königl. Bayer. Armee mit Standort Erlangen 1914-1919externer Link
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
Schülerakte des Jack-Steinberger-Gymnasiums
Informationen Dr. Christiane Kolbet, Mail vom 21.03.2019
Geburtsurkunde, Standesamt Adelsdorf, Mails vom 27.03.2019 und vom 18.10.2023
Website Statistik des Holocaustexterner Link (freundlicher Hinweis von H.-J. Beck)



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