Regina Tachauer kam am 29. März 1876 als erstes Kind von Isaak Seelig und Klara Seelig geb. Friedmann in Bad Kissingen zur Welt. Ihr Vater  war Schochet in Bad Kissingen und vermittelte seinen Kindern eine tiefe religiöse Bindung. Ihr Bruder Jakob war im Ersten Weltkrieg gefallen und ihr jüngerer Bruder Alfred wurde Lehrer, Kantor und Schochet im hessischen Friedberg. Ihre beiden ledigen Schwestern Rosa und Hedwig betrieben in der Von-der-Tann-Straße ein angesehenes Hotel.

Regina heiratete im Oktober 1904 den aus Georgensgmünd stammenden Kaufmann Isaak Tachauer, der nach der Heirat in die Kurstadt zog. 1905 wurde ihre erste Tochter Gisela geboren, 1907 folgte Hilde und 1909 ihr Sohn Sally. Im März 1919 erhielt ihr Mann Isaak das Kissinger Bürgerrecht. Die Familie lebte zunächst in der Promenadestraße 4, zwischen 1906 und 1908 am Marktplatz 6, dann wieder in der Promenadestraße 4, seit 1929 in der Promenadestraße 2  und führte dort auch eine Kurpension.

Ende der 1930er Jahre wohnte Regina Tachauer mit ihrem Mann in der Maxstraße 10, bevor beide im Juni 1937 nach London emigrierten, wohin ihre Tochter Hilde bereits ein Jahr zuvor geflohen war. Auch ihrem Sohn Sally gelang die Flucht nach England. Ihre Tochter Gisela konnte sich ebenfalls vor der Vernichtung durch die NS-Gewaltherrschaft retten Sie emigrierte zunächst nach England, aber bereits im März 1939 ging sie in Southampton an Bord der "Ile de France" und emigrierte nach New York. Im US-Einbürgerungsregister ist vermerkt, dass Gisela Plaut geb. Tachauer (inzwischen verheiratet mit Max Plaut) Ende 1944 in New York eingebürgert wurde. Sie hat dort ein weiteres Mal geheiratet und trug seitdem den Familiennamen Feuchtwanger. 

Auch Reginas Bruder Alfred konnte mit seiner Familie noch in die Vereinigten Staaten emigrieren, doch ihre beiden Schwestern Hedwig und Rosa wurden deportiert und ermordet.

Regina Tachauer lebte mit ihrem Mann im Südosten Englands südlich von London, er starb 1949 in Surrey, sie verstarb im November 1953 in Sussex.