Sally Tachauer, der sich nach seiner Emigration nach England Stanley Tash nannte, kam am 13. Juni 1909 als Sohn des Kaufmanns Isaak Tachauer und dessen Frau Regina geb. Seelig in Bad Kissingen zur Welt. Die Familie führte auch eine Kurpension in der Promenadestraße. Sally trat im September 1919 in die Kissinger Realschule ein, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, und absolvierte im April 1925 erfolgreich die Abschlussprüfung.

Daraufhin zog er nach Frankfurt und machte dort vermutlich seine Ausbildung zum Kaufmann. Über seinen weiteren Lebensweg gibt es nur spärliche Angaben. Es gelang dem jungen Kaufmann noch rechtzeitig nach London zu emigrieren, wo er sich seit Juni 1940 Stanley Tash nannte. Auch seine Eltern und seine beiden Schwestern konnten nach England bzw. in die USA fliehen.

In den 1980er-Jahren war Stanley Tash noch am Leben, denn auf der Homepage des Londoner Holocaust-Archivs „The Wiener Library“ findet sich ein Hinweis, dass er im Oktober 1988 dem Archiv eine Sammlung von Familiendokumenten der Familie Seelig/Tachauer vermacht hat. Er starb Anfang 1992 im Alter von 82 Jahren in der Stadt Bury St. Edmunds in der Grafschaft Suffolk nordöstlich von London.