Kurt (Otto Wilhelm) Wahle kam am 5. Mai 1907 als Sohn von Dr. Siegfried Wahle und dessen Ehefrau Johanna geb. Frank in Bad Kissingen zur Welt. Seine Vater war Sanitätsrat und praktischer Arzt in der fränkischen Kurstadt. Seine Schwester Anna (Bertha) wurde 1908 geboren, starb aber bereits 1921 im Alter von zwölf Jahren.

Kurt Wahle trat im September 1916 aus der dritten Klasse der Volksschule Bad Kissingen in die Kissinger Realschule ein und machte dort im April 1922 erfolgreich seinen Abschluss. In der Schülerakte findet sich eine Erklärung seines Vaters von 1919, in der er seinen Sohn vom israelitischen Religionsunterricht abmeldet. 1926 zog Kurt Wahle laut Meldekarte nach Berlin. Über die nachfolgenden Jahre gibt es bisher keine Informationen. Sicher ist nur, dass es Kurt Wahle noch rechtzeitig gelang, aus Deutschland zu fliehen. Im August 1938 verließ Kurt Wahle Berlin und emigrierte über Rotterdam nach New York, wo er in den nächsten Jahren wohnte. Er nannte sich dort Kent (O. W.) Wahle. Bereits am 1. April 1953 kehrte er von New York kommend wieder nach Frankfurt/Main zurück.

Kurt Wahle starb dort am 28. April 1988 im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße 238 (Block 8 Gruppe A Nr. 4) begraben.

Auf demselben Friedhof ist auch seine Mutter begraben, die im November 1940 in Frankfurt gestorben war. Kurts Eltern hatten zuvor vergeblich versucht, ein Einreisevisum in die USA zu bekommen. Sein Vater Siegfried wurde im November 1941 von Frankfurt Kowno (Kauen) deportiert und ermordet.