Personendaten


Zofar Greta

Nachname
Zofar (Pfeuffer)
Geburtsname
Neuberger
Vorname
Greta
Geburtsdatum
09.06.1912
Geburtsort
Hassfurt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Max Neuberger und Bertha geb. Hiller
Geschwister: Albert, Hermann
Ehemann: Zeef Zofar (Willi Pfeuffer)
Kinder: Myriam und zwei weitere

Adresse

Promenadestraße 5c (heute 17)

Beruf/Ämter
(Realschülerin) - Medizinstudentin - Schulleiterin
Emigration/Deportation

im Juli 1934 emigriert nach Palästina

Sterbeort/Sterbedatum
Kiryat Tiv'on, Haifa/Israel - 08.07.1988

Biografie


Greta (Margarete) Zofar geb. Neuberger war kurze Zeit Kissinger Realschülerin und lebte während dieser Zeit in der fränkischen Kurstadt. Sie kam am 9. Juni 1912 als Tochter des Kaufmanns Max Neuberger und dessen Frau Bertha geb. Hiller in Haßfurt zur Welt und verbrachte dort ihre ersten Lebensjahre. Ihr Vater führte in Haßfurt die Textilwarengroßhandung „Samuel Neuberger“, die er offenbar von seinem Vater übernommen hatte und engagierte sich auch in der jüdischen Gemeinde.

Im April 1923 im Alter von 10 Jahren trat Greta dann in die Kissinger Realschule ein und wohnte während dieser Zeit bei der Familie ihres Onkels Dr. Fritz Neuberger in der Promenadestraße 5c. Sie war - wie ihr Zensurenbogen zeigt - eine gute und begabte Schülerin. Bereits im September 1924 verließ sie Bad Kissingen wieder, setzte ihre Schulausbildung in Würzburg fort und legte am dortigen Mädchengymnasium Sophienschule 1932 ihr Abitur ab. Anschließend begann sie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ein Medizinstudium.
1934 heiratete Greta Neuberger den aus Würzburg stammenden Willi Pfeuffer, der in einer orthodoxen jüdischen Kaufmannsfamilie aufgewachsen war und nach dem Besuch des Röntgen-Gymnasiums sich - wohl zur Vorbereitung der Emigration - zum Landwirt ausbilden ließ. Das jung vermählte Ehepaar emigrierte dann bereits im Juli 1934 nach Palästina. Beide nannten sich nach ihrer Emigration Atara und Zeef Zofar. Im Mai 1934 kam in Haifa ihr erstes Kind Miryam zur Welt. Die Familie lebte später im Moschaw Sde Yaakov bei Haifa, wo Greta Zofar als Schulleiterin tätig war. Greta Zofar starb im Juli 1988 im Alter von 76 Jahren, ihr Mann überlebte sie noch um 4 Jahre.

Auch Gretas Brüder Albert und Hermann konnten dem NS-Terror entfliehen. Ihr älterer Bruder Albert emigrierte 1934 nach England und wurde dort ein bekannter Pathologieprofessor, und dem jüngeren Bruder Hermann gelang 1938 die Flucht in die Vereinigten Staaten. Er wurde dort zu einem angesehenen orthodoxen Rabbiner, der auch politischen Einfluss hatte. Nach 1979 gelang es ihm, großen Teilen der jüdischen Bevölkerung aus dem Iran zur Emigration zu verhelfen und ihre Anerkennung als Asylanten in den USA durchzusetzen. Gretas Mutter Bertha konnte 1939 über England ebenfalls in die USA fliehen und starb 1974 in Maryland, ihr Vater Max war bereits 1931 in Würzburg gestorben.


Quellenangaben




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