Personendaten


Rosenhain Bruno, Dr.

Nachname
Rosenhain
Vorname
Bruno
Geburtsdatum
28.08.1890
Geburtsort
Küstrin
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Felix Rosenhain und Mary (Marianna) geb. Wulff
Geschwister: Erich
Ehefrau: Salla geb. Silberzweig
Kinder: Dr. Adele verh. Altmann, Marion verh. Diamond, Felix  

Adresse

Kurhausstraße 6 (heute 11) (Sanatorium Dr. Pick)

Beruf/Ämter
Arzt für Innere Krankheiten und Nervenleiden, Röntgenologie
Emigration/Deportation

Oktober 1933 emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York - 29.02.1968

Biografie


Dr. Bruno Rosenhain war nur kurze Zeit in Bad Kissingen als Arzt im Sanatorium Dr. Pick in der Kurhausstraße 6 tätig.

Er kam im August 1890 in Küstrin, der damals deutschen Festungsstadt zwischen Oder und Warthe, zur Welt. Sein Vater Dr. Felix Rosenhain war ebenfalls Arzt gewesen und hatte Marianna Wulff geheiratet. Sie hatten noch einen älteren Sohn Erich.

Bruno Rosenhain studierte Medizin in Berlin und ließ sich als Röntgenologe ausbilden.

Als junger Arzt ging er 1921 und 1922 für zwei Kursaisons nach Bad Kissingen und war als Spezialarzt für Innere Krankheiten und Nervenleiden im Sanatorium Dr. Pick in der Kurhausstraße tätig. 

Im nächsten Jahr wanderte er nach Palästina aus, heiratete dort 1923 Salla Silberzweig, die im polnischen Lodz geboren war, und eröffnete noch im gleichen Jahr eine private Klinik in Tel Aviv. Dort wurde 1924 ihre erste Tochter Adele geboren.

Bereits im nächsten Jahr kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Braunschweig nieder. Vielleicht hing die rasche Rückkehr auch mit dem Tod von Brunos Mutter zusammen. Denn Brunos inzwischen 67-jähriger Vater war gesundheitlich angeschlagen. In Braunschweig kamen 1926 und 1928 ihre Kinder Marion und Felix zur Welt. Dr. Rosenhain besaß eine eigene Praxis und war als Hausarzt für viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde tätig.

Sofort nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten traf die Rosenhains die Willkür des neuen Regimes. Dr. Bruno Rosenhain wurde von der Gestapo zunächst vom 13. bis zum 21. April 1933 verhaftet und ein weiteres Mal vom 18. bis 26. Juli 1933  im Braunschweiger Gefängnis Rennelberg in Untersuchungshaft genommen. Auch seine Frau Salla wurde am 15. Juli 1933 von der Gestapo in Untersuchungshaft genommen und erst am 26. August wieder freigelassen. Angesichts der bedrohlichen Situation zögerten die Rosenhains nicht lange und emigrierten bereits im Oktober 1933 nach New York. Dies war vielleicht auch deshalb so rasch möglich, weil Sally Rosenhain seit ihrer Geburt die amerikanische Staatsangehörigkeit besaß. Ihr Vater, der offensichtlich in den Vereinigten Staaten lebte, empfing die Familie bei ihrer Ankunft im New Yorker Hafen.

In den USA fanden die Rosenhains ein neues Zuhause in der 70th Avenue, Forest Hills, New York. In ihrer Nähe wohnten viele jüdische Deutsche, die gezwungen worden waren, ihre alte Heimat zu verlassen. Dr. Bruno Rosenhain eröffnete 1934 eine Praxis in New York und erhielt 1937 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er war ein angesehenes Mitglied der "American Medical Association", der "New York State Medical Society", der "Queens Medical Society", der "Academy of Science" und des "Forest Hills Jewish Center".

Auch seine Kinder waren beruflich sehr erfolgreich: Sein Sohn Dr. Felix Rosenhain wurde Arzt für Orthopädie und Tochter Adele studierte in New York am „Medical College“ und wurde Ärztin für Röntgenologie.

Dr. Bruno Rosenhain starb in New York im Februar 1968 im Alter von 77 Jahren, seine Frau Salla überlebte ihn noch noch um fast zwei Jahrzehnte. Sie starb mit 87 Jahren im Juni 1987.

Rosenhain Bruno Grabstein


Quellenangaben


Bildnachweise




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