David Bichosky war ein wohlhabender Kaufmann aus Riga, der in den 1920er Jahren Eigentümer von "Lieb's Terrassen- Cafe", dem früheren "Cafe Lohengrin" in der Bismarckstraße war. Er wurde am 3. September 1876 als Sohn des Usiel Bichowsky im lettischen Mogilewas gub (damals im russischen Zarenreich) geboren. Im August 1900 kam in Krustpils bei Riga/Lettland Tochter Feiga zur Welt, die zwischen 1923 und 1924 in Bad Kissingen lebte und als Hausangestellte im Hotel Herzfeld tätig war.

Ob und in welchem Zeitraum David Bichowsky in Bad Kissingen gelebt hat, ist noch näher zu klären. Er war jedenfalls 1920 Eigentümer von "Lieb's Terrassen-Cafe" - früher "Cafe Lohengrin" in der Bismarckstraße. Verpachtet war das Cafe in  dieser Zeit an Jakob Lieb. David Bichowsky, der auch im Kissinger Adressbuch von 1926 als Eigentümer aufgeführt wird, ließ das Cafe zu einem herrschaftlichen Wohnhaus umbauen. Ende der 1920er Jahre schloss "Lieb's Terrassen-Cafe". Das gesamte Areal wurde der benachbarten "Genesungsanstalt", die inzwischen in "Versorgungsanstalt" umbenannt worden war, angegliedert. Auf dem ehemaligen Gelände des David Bichowsky wurde ein Wohnhaus für den Leitenden Arzt gebaut (vgl. Mainpostartikel Ursula Lippold , Vom Café Lohengrin zur Klinik, 04.09.2016).

David Bichowsky lebte in den 1930er Jahren in Riga, er heiratete in 2. Ehe Zinaida (Slata) Gos, mit der noch einen gemeinsamen Sohn hatte, der 1932 geboren wurde.

Unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die baltischen Länder im Sommer 1941 begann die systematische Ermordung der dort lebenden Juden. Auch David Bichowsky, seine Frau und der erst neunjährige Sohn Usiel wurden noch im gleichen Jahr Opfer der Vernichtungsaktionen. Die näheren Umstände sind nicht bekannt.

Nur David Bichowskys Tochter Feiga, die nach Palästina auswandern konnte, hat die NS-Zeit überlebt.