Personendaten


Kurzweil Walter

Nachname
Kurzweil
Vorname
Walter
Geburtsdatum
30.01.1915
Geburtsort
Mönchsroth
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Moses Kurzweil und Lina geb. Finke
Geschwister: Isidor Adolf, Theo
Ehefrau: Regina geb. Heisler
Kinder: Shemuel

Adresse

Maxstraße 10 (heute Promenadestraße 2)

Beruf/Ämter
Polizist
Emigration/Deportation

September 1937 emigriert nach Palästina (aus der Tschechoslowakei)

Sterbeort/Sterbedatum
10.05.1948 - Ramat HaKovesh

Biografie


Walter Kurzweil wurde am 30. Januar 1915 als erstes Kind von Moses Kurzweil und Lina geb. Finke in Mönchsroth/Landkreis Ansbach geboren. Sein Vater, der aus Bratislawa (damals Ungarn, heute Slowakei) stammte, übte in der fränkischen Gemeinde das Amt des Kantors und Schochet aus.
Im März 1921 zog die inzwischen fünfköpfige Familie - Walters Brüder Isidor und Adolf waren 1917 und 1920 zur Welt gekommen - nach Bad Kissingen, wo Walters Vater die Stelle als Kantors und Schächters übernommen hatte. Die Familie wohnte hier im Jüdischen Gemeindehaus in der Promenadestraße (damals Maxstraße 10). Die Kinder erhielten, wie sich Walters Bruder Isidor erinnerte, „eine gewisse militärische, wenn auch streng religiöse Erziehung“, was sich sicherlich aus dem beruflichen Werdegang des Vaters erklären lässt, der in der K.-u.-k.-Armee Offizier gewesen war. Im August 1924 verließ Familie Kurzweil die fränkische Kurstadt wieder, denn Walters Vater trat in Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eine Stelle als Kantor und Schächter an, die er bis 1938 ausübte.
Die Familie lebte dort in der Uhlengasse im Vorderhaus der Synagoge, das als „Judenschule“ bezeichnet wurde und traditionell die Wohnung des Kantors der Gemeinde war.

Der weitere Lebensweg von Walter Kurzweil ist bisher nur teilweise geklärt. Im Mai 1926 verließ er Treuchtlingen und zog nach Schwabach. Er lebte in den 1930er-Jahren in der Tschechoslowakei und leitete dort nach Angaben seines jüngeren Bruders eine "Hachschara", d.h. er bereitete Jugendliche in einem Lager auf ihre Auswanderung nach Palästina vor. Vermutlich hat er in der CSR auch seine spätere Ehefrau Regina Heisler kennengelernt, die aus Swaljawa in den Karpaten (heute Ukraine, damals Tschechoslowakei) stammte. Nach ihrer Flucht nach Palästina kam im Dezember 1943 in Petah Tikva/Israel ihr Sohn Shemuel zur Welt.

Walter (Eliezer) Kurzweil war für die Jüdische Siedlungspolizei tätig und fiel im Mai 1948 im Unabhängigkeitskrieg im Alter von 33 Jahren. Seine Frau Regina (Rivka) starb 1982.

Auch Walters Brüdern Isidor und Adolf gelang die Flucht nach Palästina. Seine Eltern und der jüngste Bruder Theo wurden dagegen Opfer der Shoa.

regina-heisler
Walter Kurzweils Ehefrau Regina Heisler


Quellenangaben


Bildnachweise


© Israel's archives are going online, Walter Kurzweil, externer LinkISA-MandatoryOrganizations-MandateMigration-00145p0externer Link
Sterbedaten, pers. Mitteilung Harel Cohen an Hans-Jürgen Beck, 26.01.2023



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