Personendaten
Kauders Rosa Ruth
Eltern: Adolf Abraham Kauders und Jenny geb. Frohwein
Geschwister: Helene (Hella), Erwin
Am Altenberg 2 (Israelitisches Kurhospiz)
September 1942 deportiert nach Theresienstadt
Biografie
Rosa Kauders (meist Ruth genannt) hielt sich nur kurze Zeit in Bad Kissingen auf und arbeitete während dieser Zeit als Schwester im Israelitischen Kurhospiz am Altenberg. Sie wurde im August 1894 in München geboren. Ihre Eltern waren der im tschechischen Ronsberg geborene Bankier Adolf Abraham Kauders und die aus Köln stammende Jenny geb. Frohwein. Sie wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern auf, Helene (Hella), die 1896 geboren wurde und Erwin, der 1905 zur Welt kam.
Ab 1914 lebte Rosa (Ruth) weitgehend in Frankfurt/Main, hatte aber ihren Erstwohnsitz weiter in München. Sie absolvierte in Frankfurt 1918 ihre Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete daraufhin im Rothschild'schen Hospital. Im April 1927 meldete sie sich in die Schweiz ab und war im Jüdischen Kinderheim Wartheim in Heiden, Kanton Appenzell tätig.
Im Mai 1934 zog sie dann für eine Kursaison nach Bad Kissingen und war bis September als Schwester im Israelitischen Kurhospiz am Altenberg tätig. Anschließend gab sie ihren Erstwohnsitz in München auf und zog im November endgültig nach Frankfurt. Sie kehrte an ihren früheren Arbeitsplatz zurück und war am Rothschild'schen Hospital bis 1940 als Oberin tätig. Im März 1940 zog sie um in die Gagernstraße und arbeitete im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt.
Offensichtlich versuchte Rosa (Ruth) noch dem NS-Terror zu entfliehen, wie ein Dokument der Polizeibehörde Stadtkreis Frankfurt/Main erkennen lässt, das einen Hinweis auf eine geplante Auswanderung nach Brasilien enthält (vgl. Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"). Warum die Pläne scheiterten, ist nicht bekannt. Rosa (Ruth) Kauders (Transportnr. 528) wurde am 15.09.1942 von Frankfurt mit dem Transport XII/3 nach Theresienstadt deportiert. Von den insgesamt 1371 Personen dieser Deportation überlebten nur 111 die Shoah. Fast zwei Jahre ertrug sie die unmenschlichen Bedingungen in diesem Lager, bevor sie am 23.August 1944 starb.
Von ihrer Familie hat nur ihr jüngerer Bruder Erwin die NS-Zeit überlebt. Er emigrierte mit seiner Frau Marthe im Jahr 1938 nach Australien und starb 1998 bei Sydney, New South Wales. Ihr Vater war bereits 1913 gestorben, ihre jüngere Schwester Hella hatte sich 1937 das Leben genommen und ihre Mutter Jenny wurde im Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte die schrecklichen Bedingungen nur wenige Monate und starb im Dezember 1942.
Quellenangaben
Liste der Angestellten des Israelitischen Kurhospizes, Stadtarchiv Bad Kissingen
Homepage "Virtuelles Denkmal ‚Gerechte der Pflege‘"
Homepage "Jüdische Pflegegeschichte"
Das Biografische Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945, Rosa Kauders
Datenbank Myheritage Rosa Ruth Kauders
Datenbank Genicom Rosa Ruth Kauders
Datenbank Arolsen Archives, Erwin Kauders
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