Personendaten


Hahn Sofie

Nachname
Hahn
Geburtsname
Hahn
Vorname
Sofie
Geburtsdatum
17.05.1870
Geburtsort
Kirchschönbach (heute Ortsteil von Prichsenstadt) Landkreis Kitzingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Leopold Hahn und Friederike geb. Muhr
Geschwister: Jacob, Seligmann (als Kleinkind gestorben), Sarah, Hermann, Heinrich, Oskar, Jette, Cilly Laura (auch Lilly genannt), Simon, Jeanette (Jenny), Ernestine

Adresse

Salinenstraße 34 (israelitische Kinderheilstätte)

Beruf/Ämter
Köchin
Emigration/Deportation

im Mai 1942 deportiert von München nach Theresienstadt

Sterbeort/Sterbedatum
Theresienstadt - 27.05.1944

Biografie


Sophia Hahn war über viele Jahre hinweg als Köchin in der israelitischen Kinderheilstätte in der Salinenstraße angestellt und wohnte während der Sommermonate in Bad Kissingen. Sie kam im Mai 1870 als Tochter des Viehhändlers Leopold Hahn und dessen Ehefrau Friederike geborene Muhr in Kirchschönbach (heute Ortsteil von Prichsenstadt im Landkreis Kitzingen) zur Welt und wuchs in einer kinderreichen Familie mit neun Geschwistern auf. Sofies Vater war in der jüdischen Gemeinde als Mitglied der Chewrah Kaddischa, der Beerdigungsbrüderschaft im Friedhofsbezirk Rödelsee aktiv.

Im Mai 1914 - kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges - kam Sofie zum ersten Mal in die Kurstadt und erhielt eine Anstellung in der Israelitischen Kinderheilstätte. Offensichtlich schätzte man hier ihre Qualitäten als Köchin, denn sie übte diese Tätigkeit in den folgenden Jahren bis 1930 aus. Während der Kursaison (meist von Mai bis September) wohnte sie in der Salinenstraße und meldete sich in den Wintermonaten in ihre Heimatgemeinde Kirchschönbach (eventuell auch nach Kleinlangheim) ab, wo Familie Hahn seit 1874 lebte. Sophies Vater war dort bereits 1897 gestorben und ihre Mutter starb hier 1938.

Sofie Hahn, die zeitlebens ledig blieb, zog im Juni 1939 nach München, wo ihre zehn Jahre jüngere Schwester Cilli (Laura) lebte und als Krankenschwester tätig war. Beide wohnten im Israelitischen Altenheim in der Mathildenstraße und seit September 1941 im Israelitischen Altenheim in der Klenzestraße. Auch ihre Schwester Jette lebte zuletzt dort. Im Juni 1942 wurden die drei Geschwister aus München nach Theresienstadt deportiert, wo Sofie zwei Jahre später im Mai 1944 aufgrund der unmenschlichen Bedingungen im Lager kurz nach ihrem 74-jährigen Geburtstag den Tod fand. Ihre Schwestern Cilly und Jette wurden wenig später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Vier weitere Geschwister wurden Opfer der Shoa: Jakob (1868 - 1943/ Theresienstadt), Simon (1881 - 1942/Krasnyzcyn), Jeanette (Jenny) (1884 -1942/Minsk), Ernestine (1886 -1942/Minsk).

Nur drei Geschwister überlebten den Terror der NS-Zeit: Sara (1871 - 1961), Heinrich (1875 - 1971) und Oskar (1877 - 1979), Ihnen gelang rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten.


Quellenangaben




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