Personendaten


Heilbut Adele

Nachname
Heilbut
Geburtsname
Heilbut
Vorname
Adele
Geburtsdatum
26.07.1890
Geburtsort
Hamburg-Altona
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Abraham Adolph Heilbut und Friederike Rebecca Riekchen Rivka Heilbut geb. Cohn
Geschwister: Jettchen, Rudolf, Gustav, Siegfried, Moses (Moritz), Jacob, Philip

Adresse

Salinenstraße 34

Beruf/Ämter
Kindergärtnerin
Emigration/Deportation

Dezember 1941 deportiert von Hamburg nach Riga-Jungfernhof

Sterbeort/Sterbedatum
Riga-Jungfernhof - 26.03.1942

Biografie


Adele Heilbut wohnte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und arbeitete in der Israelitischen Kinderheilstätte als Kindergärtnerin.

Sie stammte aus einer alteingesessenen weitverzweigten jüdischen Familie, die seit dem 17. Jahrhundert in Hamburg und insbesondere in Altona nachweisbar ist. Sie kam im Juli 1890 in Altona als viertes von acht Kindern des Kaufmanns und Auktionators Abraham Adolph Heilbut und dessen Frau Rivka geb. Cohn zur Welt.

Adeles Brüder Rudolf (1889 - 1916) und Gustav (1893 -1916) fielen als Soldaten im Ersten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld in Frankreich. Ihr Vater Adolph (1851 - 1918) starb 1918 in Altona und auch ihre Mutter Friederike (1863 - 1932) starb noch vor der NS-Zeit im Jahr 1932.

Über Adeles Leben ist nur wenig bekannt, sie blieb zeitlebens ledig und kam am 1. August 1937 nach Bad Kissingen, wo sie in der Israelitischen Kinderheilstätte in der Salinenstraße eine Anstellung als Kindergärtnerin fand. Bereits im Oktober 1937 hat sie die Kurstadt wieder verlassen und ging zurück in ihre Geburtsstadt.

Am 6. Dezember 1941 wurde sie zusammen mit weiteren Familienmitgliedern mit dem Zug von Hamburg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Die Bedingungen im Lager waren entsetzlich, die Menschen wurden in Viehställen und Scheunen untergebracht. Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt erfroren täglich Häftlinge. Die Menschen litten außerdem unter den schlechten hygienischen Bedingungen sowie der harten Arbeit, Misshandlungen und quälendem Hunger. Am 26. März 1942 erschossen SS-Leute ungefähr 1700 bis 1800 Insassen des Lagers Jungfernhof in der ‚Aktion Dünamünde‘, unter ihnen auch Adele Heilbut, ihre Schwester Jettchen, die drei Söhne ihres 1940 verstorbenen Bruders Jakob (1892 - 1940) - Alfred (1929 -1942), Karl (1931 - 1942) Rudolf (1934 - 1942) - und dessen Frau Selma (1904 - 1942) (vgl. Stephanie Fleischer, Stolpersteinbiografien). Auch Adeles jüngerer Bruder Philip (1895 - 1941) wurde Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Er wurde im November 1941 von Hamburg ins Ghetto Minsk deportiert und ermordet.

Nur zwei Brüder Adeles überlebten die NS-Zeit: Siegfried Heilbut (1902 - 1985) gelang noch im August 1941 über Barcelona die Flucht in die Vereinigten Staaten und ihr älterer Bruder Moses Moritz (1886 - 1956) konnte nach Palästina emigrieren.


Quellenangaben




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