Rosa Leuthold geb. Bergmann stammte aus einer Familie, die seit vielen Generationen in Völkersleier ansässig war und das jüdische Leben der Gemeinde maßgeblich mitprägte. Sie kam dort am 23. März 1872 als Tochter von Meier Bergmann und dessen Ehefrau Babette Frank zur Welt. Ihr Vater war - wie viele aus seiner Familie - Viehhändler geworden und führte lange Jahre die Israelitische Kultusgemeinde von Völkersleier.

Im Mai 1891 heiratete Rosa Bergmann den Bad Kissinger Schneider und Kaufmann Salomon Leuthold und zog zu ihm nach Bad Kissingen an den Marktplatz 2. Dort führte er ein Textilfachgeschäft und war außerdem als Versicherungsagent tätig. Er besaß auch großes Ansehen in der jüdischen Gemeinde, in der er zum Ersatzmann in die Kultusverwaltung gewählt wurde. Die drei Kinder des jungen Ehepaares Leo (*1892), Martha (*1896) und Gertrud (*1898) wurden alle in Bad Kissingen geboren.

Rosa Leuthold starb laut Meldekarte ihres Mannes im Juni 1933 in Berlin. Vielleicht hielt sie sich dort bei ihren Kindern Leo oder Martha auf, die in Berlin lebten. Ihre jüngste Tochter Gertrud war dort bereits 1926 gestorben.

Die beiden älteren Kindern konnten rechtzeitig aus Deutschland fliehen und überlebten in den USA bzw. in Argentinien. Ihr Mann  dagegen musste im Mai 1942 nach Würzburg in das jüdische Altersheim in der Dürerstraße 20 umziehen. Er wurde vier Monate später über Nürnberg ins KZ Theresienstadt deportiert. Das Sterbeverzeichnis dieses Konzentrationslagers verzeichnet seinen Tod am 9. April 1943 ohne nähere Hinweise auf die Umstände. Auch ihr Bruder Victor wurde deportiert und kam im Juni 1943 in Theresienstadt ums Leben.