Charlotte Babette Hamburger stammte aus einer alt eingesessenen, weit verzweigten jüdischen Familie Kissingens, die seit Generationen das Metzgerhandwerk ausübte. Ihre Eltern Sally Hamburger und dessen Frau Therese geb. Wild, die im mittelfränkischen Cronheim geboren war, hatten 1919 geheiratet und führten am Marktplatz in Bad Kissingen eine Metzgerei. Im Mai 1921 kam ihre Tochter Charlotte Babette zur Welt. Sie besuchte seit 1931 die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, trat aber nach der 2. Klasse im April 1933 wieder aus.

Mit noch nicht einmal 15 Jahren verließ sie im Januar 1936 Deutschland und emigrierte nach New York, wo sie von ihrem Onkel Albert aufgenommen wurde. 1937 konnten auch ihre Eltern nach New York emigrieren. 1940 lebte die damals 18-Jährige mit Onkel Albert Hamburger und dessen Frau Selma in einer gemeinsamen Wohnung in New York.  

Über ihr weiteres Leben gibt es bisher nur wenig Informationen. Wie aus einem Brief an die Stadt Bad Kissingen vom April 1985 hervorgeht, lebte Charlotte Hamburger zu diesem Zeitpunkt alleinstehend und in wirtschaftlich prekärer Situation in New York City. Ihre Eltern waren inzwischen verstorben und sie erkundigte sich, ob sie noch wirtschaftliche Unterstützung als Entschädigung für den Verlust ihres Elternhauses in Bad Kissingen bekommen könne und ob die Stadt Bad Kissingen frühere Einwohner einladen würde, ihre Heimatstadt zu besuchen.