Personendaten
Kohn Paula
Eltern: Simon Rosenau und Henriette geb. Rosenberg
Geschwister: Nathan, Ludwig, Philipp, Selmar, Irma verh. Hesslein, Thekla
Ehemann: Max Kohn
Kinder: Franz, Heinrich Fritz
Kurhausstraße 24 a
August 1938 emigriert über die Schweiz nach Palästina
nach dem Zweiten Weltkrieg ausgewandert nach England
Biografie
Paula Kohn geb. Rosenau stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Bad Kissingens, deren Wurzeln ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Ihr Vater Simon Rosenau hatte sich als Juwelier sowie als Hofantiquar, der das bayerische Königshaus mit Antiquitäten belieferte, einen ausgezeichneten Ruf erworben. Darüber hinaus engagierte er sich jahrelang als Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde. Paula kam am 2. Februar 1885 als sechstes von sieben Kindern Simon Rosenaus und dessen Frau Henriette geb. Rosenberg in Bad Kissingen zur Welt.
Sie heiratete 1909 in Nürnberg Dr. Max Kohn, der dort als Rechtsanwalt tätig war und 1928 zum Justizrat ernannt wurde. Das Ehepaar hatte zwei Söhne: Franz, der 1910 geboren wurde, und Heinrich Fritz (*1914), der später unter dem Namen (Frederick) Henri Kay Henrion als Grafik-, Plakat- und Ausstellungsdesigner und als Pionier der modernen europäischen Corporate Identity berühmt wurde (Nähere Details siehe Quellenangaben!). Während des Zweiten Weltkriegs entwarf er im Auftrag der britischen Regierung Plakate für den Krieg gegen Nazi-Deutschland.
Paulas Ehemann sah sich schon vor 1933 antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Als sich die Lage immer mehr zuspitzte, emigrierte er im August 1938 mit seiner Frau über die Schweiz nach Palästina. Max Kohn starb bereits 1942 in Tel Aviv. Die Angaben zum weiteren Lebenslauf Paula Kohns sind teilweise noch unklar. Paula Kohn lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in London, wo sich ihr Sohn Heinrich Fritz bereits seit 1936 als Designer und Unternehmensberater einen Namen gemacht hatte. Paula Kohn starb Ende 1965 in Wandsworth, einem Stadtbezirk im Südwesten Londons, im Alter von 80 Jahren.
Quellenangaben
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Datenbank Geneanet
Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S. 666f
Datenbank Ancestry, Grenzübergänge und Passagier- und Mannschaftslisten, Detroit, 1905-1963
Wikipediartikel Henri Kay Henrion
Wikipediaartikel Henrion Ludlow Schmidt
Rosenau-Familytree
Datenbank Ancestry, New York, Passagierlisten, 1820-1957
Datenbank Ancestry, USA, Listen abreisender Passagiere und Mannschaften, 1914-1966
Datenbank Ancestry, Großbritannien, Listen ankommender Passagiere, 1878-1960
Datenbank Ancestry, Sterbeindex England & Wales, 1916-2007
Bildnachweise
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