Bertha Löwenthal war die jüngste von drei Töchtern des Bad Kissinger Viehhändlers und  Matratzenfabrikanten Maier Löwenthal und seiner aus Darmstadt stammenden Frau Clothilde geb. Ehrmann. Sie kam am 13. August 1908 in Bad Kissingen zur Welt. Die Familie lebte in der Promenadestraße 3.

Bertha Löwenthal arbeitete später als Haushaltshilfe. Im Oktober 1936 ging sie für ein Jahr nach Karlsruhe und kehrte im September 1937 noch einmal für wenige Tage nach Bad Kissingen zurück, um Abschied von ihren Eltern zu nehmen. Im französischen Hafen Le Havre ging sie an Bord der "Paris" und erreichte am 25. September 1937 New York.

Auch ihren Eltern gelang ein Jahr später die Flucht in die USA, so dass laut US-Census von 1940 Bertha Löwenthal, inzwischen verheiratet mit Fritz Löwenthal, ihr gerade geborener Sohn Harry, ihre Eltern und ihre Schwester Fanny zu diesem Zeitpunkt gemeinsam in einer New Yorker Wohnung lebten. Ihr Mann Fritz Löwenthal stammte aus Posen (seit 1919 Polen) und lebte seit 1913 in den Vereinigten Staaten.

Berthas Schwester Irene verh. Appel, die bereits 1933 in die Niederlande emigriert war, wurde nach der Besetzung des Landes durch deutsche Truppen von Westerbork nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Bertha arbeitete zu Beginn der 1950er-Jahre in einer Textilfabrik an der Nähmaschine, und allmählich brachte es die Familie zu einem bescheidenen Wohlstand. Ihr Sohn machte eine Ausbildung für Radio- und Fernsehtechnik.

Über ihr weiteres Leben ist bisher nichts bekannt. Bertha Löwenthal starb im September 2008 in New York, kurz nach ihrem 100. Geburtstag. Ihr Mann war bereits im September 1974 - ebenfalls in New York - verstorben.