Personendaten
Adler Suse
Eltern: Hirsch und Therese Adler geb. Rosenthal
Geschwister: Johanna, Lotte, Karl Adler
Tante: Jeanette Adler
Theresienstraße 5b (heute 10)
Hartmannstraße 5
Juli 1939 emigriert nach Scheveningen, später Amsterdam
September 1942 deportiert nach Auschwitz
Biografie
Suse Adler wurde am 3. Oktober 1920 als jüngstes Kind des Textilkaufmanns Hirsch Adler aus Kleinsteinach und seiner Ehefrau Therese RosenthaI in Bad Kissingen geboren. Die Familie besaß in der Theresienstraße ein Textilgeschäft, wo sie anfangs auch wohnte. Suse wuchs zusammen mit ihren drei älteren Geschwistern Karl, Johanna und Lotte auf und besuchte nach der Anton-Kliegl-Volksschule in Bad Kissingen zwischen 1931 und 1933 die Kissinger Realschule und dann - wie ihre beiden Schwestern - das Institut der Englischen Fräulein in der Hartmannstraße. Suse und ihre Geschwister verbrachten hier eine schöne und unbeschwerte Kindheit. Das Ehepaar Adler erzog seine Kinder in der jüdischen Tradition, sie sollten sich aber auch gleichzeitig als loyale deutsche Staatsbürger fühlen.
Über Suses weiteres Leben ist wenig bekannt. Sie folgte ihrem Vater im Juli 1939 nach Scheveningen in die Niederlande, ihre Mutter und ihre Tante Jeanette Adler blieben allein in Bad Kissingen zurück. In Scheveningen wohnte Suse einige Zeit bei jener Familie, bei der ihre Schwester Lotte, die bereits 1934 dorthin geflohen war, als Hausangestellte gearbeitet hatte. Weil ihre Schwester aber heiratete und nach Belgien ging, musste Suse in Scheveningen mehrfach umziehen, bevor sie Anfang August 1941 Unterschlupf in Amsterdam fand. Während ihre Geschwister im sicheren Ausland die NS-Zeit überleben konnten, wurde die 21-jährige Suse Ende September 1942 von Holland aus nach Auschwitz deportiert, wo sie zu Tode kam. Auch ihre Eltern und ihre Tante fanden in Auschwitz bzw. bei Krasnizcyn den Tod.
(Marlies Walter)
|
|
Quellenangaben
Bildnachweise
Familienfotos © Tirza Cohen
Faschingsfoto @ Astrid Bürger-Häffner, Bad Kissingen
Zurück zur Liste