Eberhard Moritz stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie im unterfränkischen Maßbach, deren Wurzeln ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Er kam am 25. Januar 1880 als jüngstes Kind von Samuel Eberhardt und dessen Frau Fanny geb. Schild zur Welt und hatte noch drei ältere Geschwister. Sein Vater Samuel übte wie seine Vorfahren den Beruf des Viehhändlers aus.

Moritz Eberhardt heiratete Ida Rosenberger, die 1878 als Tochter von Isaak Rosenberger und Johanna Löwenthal in Kissingen geboren worden war. Nach der Heirat zog Moritz Eberhardt im Oktober 1907 nach Bad Kissingen, wo ein Jahr später sein erster Sohn Saly das Licht der Welt erblickte. Saly wurde Kaufmann und wanderte Ende April 1929 nach New York aus. Er heiratete dort 1937 die aus dem hessischen Burghaun stammende Klara Braunschweiger, mit der er zwei Kinder (Marcia und Francis) hatte. Saly Eberhardt starb im Juli 1975 in New York. Sein Bruder Rudolf/Rudi Eberhardt wurde am 8. April 1911 in Bad Kissingen geboren. Auch er wurde Kaufmann und verließ Ende Januar 1931 Bad Kissingen, um nach London zu gehen. Dort erhielt er im April 1938 die britische Staatsangehörigkeit. Verheiratet war er mit Muriel geb. Blyth. Rudolf Eberhard starb im November 1973 im Londoner Stadtteil Hampstead. Sein Gebetbuch fand nach seinem Tod mit Hilfe von Karen Franklin, der ehemaligen Direktorin des jüdischen Museums in Riverdale/New York, den Weg zurück nach Bad Kissingen.

Auch Moritz Eberhard und seine Frau Ida verließen im August 1936 Bad Kissingen und emigrierten Anfang September auf der "SS Aquitania" vom englischen Southampton in die Vereinigten Staaten. Im Jahr 1940 lebten sie zusammen mit ihrem ältesten Sohn Saly und dessen Frau Claire in einer gemeinsamen Wohnung in New York. Dort starb Moritz Eberhardt  im Februar 1947 im Alter von 67 Jahren.