Personendaten


Löwenthal Martin

Nachname
Löwenthal
Vorname
Martin
Geburtsdatum
08.10.1892
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: William Löwenthal und Amanda geb. Bamberger
Geschwister: Irma verh. Lustig, Siegfried, Ludwig
Ehefrau: Anna geb. Hahn

Adresse

Maxstraße 9

Beruf/Ämter
Bankbeamter
Emigration/Deportation

1940 emigriert nach Kuba
Februar 1941 emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York - April 1969

Biografie


Martin Löwenthal stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Bad Kissingens. Sein Vater William Löwenthal, ein Viehhändler, hatte im Jahre 1890 die in Wiesenfeld bei Karlstadt aufgewachsene Amanda Bamberger geheiratet. Martin, der am 8. Oktober 1892 als zweites Kind in Bad Kissingen geboren wurde, hatte drei  Geschwister, die ältere Schwester Irma und zwei jüngere Brüder.

Er besuchte seit September 1902 die Kissinger Realschule, an der er 1908 erfolgreich seinen Abschluss machte. Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs zog er 1919 nach Halle und war als Bankbeamter tätig. Seit April 1920 wohnte Martin Löwenthal in München. Wie sein Bruder Ludwig in Bad Kissingen eröffnete auch Martin Löwenthal ein Bankgeschäft und meldete 1924 in München die Firma "Martin Löwenthal" - in der Karlstraße an. Kurze Zeit später stieg Justin Walter als Teilhaber ein, und das Bankgeschäft nannte sich daraufhin "Löwental und Walter".

Im Januar 1925 heiratete Martin Löwenthal Anna Hahn, die Tochter des Fabrikanten Moritz Hahn und Luise Berta geb. Oppenheimer, die 1905 in München zur Welt kam.

Als die Sitution durch die nationalsozialistische Repressionspolitik immer schwieriger wurde, emigrierte das Ehepaar im Dezember 1935 nach Brüssel. Martins Geschäftspartner Justin Walter wurde noch bis 1937 im Münchner Adressbuch aufgeführt.

Bis zur Emigration in die Vereinigten Staaten wohnte Martin Löwenthal mit seiner Frau Anna in Brüssel. Die Angaben in den Passagierlisten zur Flucht sind etwas verwirrend. Auf einer Passagierliste des Schiffes "Veendam" vom Januar 1940, das von Rotterdam nach New York auslief, steht Martins Name und der seiner Frau, allerdings sind die Namen durchgestrichen mit dem Vermerk („not sailed, cancelled“). Tatsächlich muss das Ehepaar kurze Zeit später nach Kuba emigriert sein. Von Havanna aus sind die Löwenthals daraufhin im Februar 1941 nach New York emigriert, wo sie von Martins Onkel Siegfried Oppenheimer aufgenommen wurden. Mit ihnen gelang auch Annas Mutter Luise Hahn die Flucht.

Martins Bruder Ludwig Löwenthal, der bereits 1933 in die Niederlande emigriert war, wurde dagegen mit seiner Familie 1943 nach Theresienstadt deportiert. Ludwig und sein Sohn Willi wurden Opfer der Shoa, nur Ludwigs Frau Rose überlebte.

Martin Löwenthal nannte sich in den USA Martin Lowell, er starb im April 1969 in New York im Alter von 76 Jahren.


Quellenangaben




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