Personendaten
Scher Max Samuel
Eltern: Noah und Fanny Feiga Scher geb. Zerkinsky
Geschwister: Anna (Chane) verh. Berditschewsky, Klara, Salomon Moses
Ehefrau: Pesla (Perla) geb. Singer, 2. Ehefrau: Anny
Kinder: Cilli, Ella, Bertha verh. Murray
März 1943 deportiert nach Auschwitz
hat überlebt
Biografie
Max Scher kam am 13. Mai 1893 als ältestes Kind von Noah Scher und dessen Ehefrau Fanny geb. Zerkinsky in Swienciany bei Wilna in Litauen (das damals zum russischen Zarenreich gehörte) zur Welt. Sein Vater Noah war dort als Fischer tätig, entschloss sich aber 1899 mit seiner Familie nach Würzburg überzusiedeln und dort als Händler auf Märkten und Messen seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
1903 eröffneten die Schers in Bad Kissingen ein Saisongeschäft für Partiesachen (reduzierte Textilwaren). Während des Sommers lebten sie in Kissingen, im Winter hielten sie sich in Würzburg auf, bis sie im Jahr 1916 schließlich ganz nach Kissingen zogen. Als Ostjuden nahmen die Schers eine Sonderstellung in der jüdischen Gemeinde von Bad Kissingen ein.
Max Scher, der als Kaufmann tätig war, heiratete 1919 in München Perla (Pesla) Singer, die in der westlich von Lemberg gelegenen ukrainischen Stadt Mosciska geboren war. 1921 wurde in Kempten die Tochter Cilli geboren, 1927 die Tochter Ella in Berlin, wohin die Schers aus Bayern umzogen. Max Scher, seine Frau Pesla und ihre beiden Töchter wurden im Frühjahr 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert, wo Ehefrau und Töchter den Tod fanden. Für die Gedenkstätte Yad Vashem widmete Bertha Murray ihnen Gedenkseiten. Da sie sich dabei als Tochter von Pesla Scher bezeichnete, müssen die Schers offenbar noch eine weitere Tochter gehabt haben, die rechtzeitig nach England emigrierte und dort geheiratet hat.
Max Scher hat nach Angaben der Familie Auschwitz überlebt. Ein entsprechender Beleg weist auch die Bundesarchiv-Residentenliste auf. Er hat nach dem Krieg noch ein zweites Mal geheiratet.
Quellenangaben
Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken
H.-J. Beck, Mail v. 12.07.2018
The 1939 German Minority Census
Datenbank Myheritage, Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Mapping the lives, ID-Nr. aus der 1939 Volkszählung: VZ130216
Bildnachweise
© Nadine Berditschewsky (durch Kontakt von H.-J. Beck)
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