Gabriel Schiff stammte aus einer alteingesessenen, weit verzweigten jüdischen Familie der kleinen Gemeinde Oberthulba, die seit Generationen vorwiegend im Viehhandel tätig war. Er kam am 18. April 1871 als Sohn des Handelsmanns Joachim Schiff und dessen Ehefrau Esther geb. Werner in Oberthulba zur Welt und wuchs dort mit mehreren Geschwistern bei seinen Eltern auf.

Gabriel Schiff heiratete die in Völkersleier geborene Hannchen (genannt Regina) geb. Stern, mit der er drei gemeinsame Kinder hatte: Kathinka (Katharina) (*1900), Paul (*1903) und Nora (Lora) verh. Zimmermann (*1906). Die Familie zog im September 1930 nach Bad Kissingen in die Hemmerichstraße 28. Ab 1931 bis zu seiner Emigration war Gabriel Schiff regelmäßig als Viehhändler auf dem Schweinfurter Viehmarkt anzutreffen.

Gabriel Schiff und seine Frau Regina emigrierten im April 1938 zusammen mit ihrer Tochter Kathinka und deren Familie in die Vereinigten Staaten. Auch die jüngste Tochter Nora konnte mit ihrer Familie in die USA fliehen und lebte mit ihren Eltern 1940 in einer gemeinsamen Wohnung in New York. Glücklicherweise gelang auch Sohn Paul im Oktober 1939 mit seiner Familie die rettende Flucht nach New York, so dass die gesamte engere Familie die NS-Zeit überlebte. Gabriel Schiffs jüngere Geschwister Regina und Wolf wurden dagegen deportiert und ermordet.

Gabriel Schiff starb in Hartford/Connecticut im April 1960 im Alter von 88 Jahren.