Personendaten


Rosenthal Rosamunde

Nachname
Rosenthal
Geburtsname
Hammer
Vorname
Rosamunde
Geburtsdatum
09.11.1862
Geburtsort
Kattowitz
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Samuel Hammer und Anna geb. Wiener
Geschwister: Margarete verh. Singer
Ehemann: Julius Rosenthal
Kinder: Alice und Walter Gerhard

Adresse

Theresienstraße 3 (heute 22)/ Bismarckstraße 15 (heute 26)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Breslau - 22.03.1943

Biografie


Rosamunde Rosenthal geb. Hammer kam am 9. November 1862 als Tochter von Samuel Hammer und dessen Ehefrau Anna geb. Wiener im oberschlesischen Kattowitz zur Welt. Die wohlhabende Familie war dort im Besitz von Kohlegruben. Rosamunde heiratete den aus Oppeln stammenden Dr. Julius Rosenthal, der zunächst im niederschlesischen Frankenstein als Arzt praktizierte. Offensichtlich lebte das Ehepaar dann in Breslau, denn dort wurden 1893 Tochter Alice und 1898 Sohn Walter Gerhard geboren. Ihr Ehemann, der den Titel „Geheimer Sanitätsrat“ bekam, hielt sich ab 1890 während der Kursaison in Bad Kissingen auf und praktizierte dort bis Ende der 1920er-Jahre als praktischer Arzt und Badearzt in der Bismarckstraße. Er erkannte die Bedeutung Bad Kissingens für Herzkranke. Auch bei der Umgestaltung der Kurquellen (Maxbrunnen oder Brunnenhalle) hat Dr. Julius Rosenthal beratend mitgewirkt (Information seines Enkels Klaus Peter Rosenthal). Die Familie wohnte wohl während der Sommermonate in der fränkischen Kurstadt, im Winter lebte sie weiter in Breslau.

Nachdem Rosamundes Mann 1930 in Breslau gestorben war, wohnte die Witwe in Bad Kissingen in der Bismarckstraße 15, ganz in der Nähe ihres Sohnes Walter, der mit seiner Familie seit 1925 im Bismarck-Haus wohnte und als Arzt praktizierte.

Im September 1933 meldete sich Rosamunde Rosenthal endgültig nach Breslau ab, wo ihre Tochter Alice lebte, sicher auch, weil ihr Sohn mit seiner Familie zum gleichen Zeitpunkt nach Mailand auswanderte. Sie wohnte dort bis März 1943 in der Wallstraße 5 und ist vermutlich am 22. März 1943 dort verstorben (Arolsen Archives Online, Signatur 12410012, 126 70579 Rosamunde Rosenthal)externer Link/Arolsen Archives Online, Signatur 12410012, 12670578 Rosamunde Rosenthal).externer Link

Rosamunde Rosenthal war übrigens eine Förderin des berühmten polnisch-jüdischen Violinisten Bronislaw Huberman, der in Tschenstochau (ca. 70 km von ihrer Geburtsstadt Katowice entfernt) geboren wurde und bereits früh als musikalisches Wunderkind galt. Er wurde zu einem der berühmtesten Geiger des 20. Jahrhunderts und gründete später das "Israel Philharmonic Orchestra". Anfang 1940 besuchte der berühmte Virtuose in Zürich die Familie Walter Rosenthals, des Sohnes von Rosamunde Rosenthal, und schenkte dessen damals siebenjährigem Sohn Klaus Peter, der zu diesem Zeitpunkt Violine lernte, aus Dankbarkeit für die Unterstützung eine Violine, die noch heute im Besitz der Familie ist (Mitteilung Klaus Peter Rosenthal).  

i Rosenthal Batzenhäusel Kopie
Familienausflug zum Batzenhäusel: v.l.n.r. Rosamunde, Walter Gerhard, Alice und Julius Rosenthal

Dr. Julius Rosenthal
Dr. Julius Rosenthal (Rosamundes Ehemann)

                                               

 


Quellenangaben


Bildnachweise


© Klaus Peter Rosenthal



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