Richard Frank kam am 24. Januar 1901 als zweites von drei Kindern des Kaufmanns Moses Frank und dessen Frau Ernestine geb. Mainzer in Bad Kissingen zur Welt. Er verbrachte die ersten elf Lebensjahre in der fränkischen Kurstadt, bis die Familie Frank nach Halle umzog, wo der Vater als Kaufmann und Prokurist der Viehhandlung Joseph Frank tätig war, deren Inhaber Richards Onkel Hugo Mainzer und Moritz Fried waren.

Vermutlich hat Richard Frank, der 1911 für wenige Wochen an der Kissinger Realschule gemeldet war, die Realschule in Halle besucht, denn er firmiert auf einer polizeilichen Wohnungsmeldung der Stadt Bad Kissingen aus dem Jahr 1916, als er für einige Tage seine Großmutter besuchte, als „Realschüler“.

Über seinen weiteren Lebensweg ist wenig bekannt. Letzter Wohnsitz vor seiner Emigration war Amsterdam. Im August 1937 ging Richard Frank an Bord der "Statendam" und emigrierte in die Vereinigten Staaten, wo ihn zunächst sein Onkel Otto Frank aufnahm. Auch seiner Ehefrau Elisabeth geb. Gaschek gelang die Flucht in die USA. Beide heirateten im Juli 1939 in Harrisburg. Sie lebten dort laut US-Volkszählung 1940 in einer Mietwohnung. Richard Frank ist mit der Berufsbezeichnung „Geschäftsmann“ aufgeführt. Er starb in Pennsylvania im Oktober 1980 im Alter von 79 Jahren.