Personendaten


Gutmann Erna

Nachname
Gutmann
Geburtsname
Haas
Vorname
Erna
Geburtsdatum
22.01.1890
Geburtsort
Fürth
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Markus und Klara Haas geb. Reichmann
Ehemann: Felix Gutmann
Kinder: Ilse verh. von der Walde, Elsbeth verh. Guggenheimer, Paul

Adresse

Kurhausstraße 37 (heutige Zählung)/ später Promenadestraße 5  

Beruf/Ämter
Hausfrau
Emigration/Deportation

April 1942 deportiert von Bad Kissingen nach Krasniczyn

Sterbeort/Sterbedatum
Umgebung von Lublin - Todesdatum unbekannt

Biografie


Erna Gutmann, geb. Haas, erblickte am 22. Januar 1890 in Fürth das Licht der Welt. Sie war das vierte von fünf Kindern des Generalagenten Markus Haas (*1851) und seiner Frau Klara Reichmann (*1856).

Über Ernas Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. 1913 heiratete sie den 14 Jahre älteren Felix Gutmann und bezog mit ihm die gemeinsame Wohnung in der Kurhausstraße 37 in Bad Kissingen, wo die Familie lange Zeit lebte. Ihre erste Tochter Ilse wurde 1914 geboren. Es folgten mit Elsbeth (*1916) und Paul Josef (*1920) zwei weitere Kinder. Erna Gutmann war nicht berufstätig und kümmerte sich als Hausfrau um das Wohl der Familie. Die Familienbilder zeigen eine lachende, fröhliche Frau im Kreise ihrer Lieben. Doch die Kinder zog es nach ihrer Ausbildung fort von Bad Kissingen. Von Tochter Elsbeth ist bekannt, dass sie nach der Schule in Nürnberg in einem Geschäft für Holzgalanteriewaren arbeitete und 1938 als Au-Pair in die USA emigrierte.

1934 zog das Ehepaar Gutmann in die Promenadestraße 5, wo es ein privates Kurhaus betrieb. 1940 musste Erna Gutmann mit ihrem Mann in sogenannte Judenhäuser ziehen, zunächst in die Erhardstraße, später in die Hemmerichstraße.  Am Morgen des 24. April 1942 wurde Erna Gutmann zusammen mit 21 anderen Kissinger Juden nach Würzburg gebracht. Nachdem die Nationalsozialisten sie am nächsten Tag im Platz'schen Garten durchsucht hatten, wurden sie in einen Transportzug gesperrt, der sie nach Polen deportierte. Der Zug kam am 28. April um 8:45 Uhr am Bahnhof Krasnystaw im Bezirk Lublin an. Dort verliert sich Ernas Spur. Es könnte sein, dass sie von dort aus ins Ghetto Izbica kam, das allerdings zum damaligen Zeitpunkt schon völlig überfüllt war. Wahrscheinlicher ist es deshalb, dass sie - wie andere Deportierte aus demselben Transport - in das Nebenlager Krasniczyn verschleppt wurde. Ihr genauer Sterbeort und das Todesdatum sind nicht bekannt.

(Text: Andreas Reuter)


Quellenangaben


Bildnachweise


© Bayerisches Staatsarchiv Würzburg, LRA Bad Kissingen 1123



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