Personendaten
Munk Hanna
Maxstraße 5 (heute 11)
1939 emigriert nach England
1948 Einreise in die USA
Biografie
Hanna Munk geb. Bamberger kam am 30. Januar 1890 als jüngstes Kind des langjährigen Kissinger Rabbiners Moses Löb Bamberger und dessen zweiter Frau Esther geb. Goldschmidt in Bad Kissingen zur Welt. Ihr Vater übte zwischen 1872 und 1899 das Amt des Distriktrabbiners aus. Auf dessen Initiative hin war es es zum Bau der Neuen Synagoge gekommen, dessen Einweihung Moses Löb Bamberger aber nicht mehr erleben sollte. Hanna wuchs in einer kinderreichen Familie mit neun anderen Geschwistern in der Maxstraße auf.
Hanna Bamberger heiratete 1914 den Kaufmann Leo Munk und lebte mit ihm nach der Heirat in seiner Heimatstadt Köln, wo auch ihre vier Kinder zwischen 1915 und 1925 zur Welt kamen. Über die nächsten Lebensjahre der Familie ist nur wenig bekannt. Die Familie lebte noch bis Ende der 1930er-Jahre in der Stadt. Glücklicherweise gelang der gesamten Familie noch rechtzeitig die Flucht aus Deutschland. Hanna, ihr Ehemann Leo und die jüngste Tochter Esther emigrierten im Januar 1939, zwei Monate nach der Pogromnacht, nach England. Der 17jährige Sohn Wilhelm emigrierte in der „Kristallnacht“ in die Niederlande und bereitete sich dort in einem Kibuzz auf die Auswanderung nach Palästina vor. Seinen Eltern gelang es noch, ihn nach England zu holen. Verwandte halfen ihnen dort über die schwierige Anfangszeit, bis sie selbst etwas Geld für den Lebensunterhalt verdienen konnten.
Hanna Munk und ihr Mann, die in London lebten, wanderten 1948 in die Vereinigten Staaten aus. Hannas Ehemann starb in New York im Mai 1963 und Hanna Munk erreichte wie ihr Mann das Alter von 80 Jahren und starb im Jahr 1971 in Bergen, New Jersey/USA. Die KInder Yani und Willy lebten bis zu ihrem Tod ebenfalls in den USA, während Moses und Esther ihre Zukunft in Israel fanden.
Quellenangaben
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Datenbank Genicom
Datenbank Geneanet
Datenbank Ancestry, Find a grave
Bildnachweise
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