Herbert Steinberger war der älteste Sohn von Ludwig und Berta Steinberger und wurde am 18. Mai 1920 in Bad Kissingen geboren. Er hatte noch zwei jüngere Brüder Hans Jakob (Jack) und Rudolph, die 1921 und 1924 zur Welt kamen.

Die drei Steinberger-Buben genossen in den ersten Lebensjahren eine behütete Kindheit. Zwischen 1931 und 1934 besuchte Herbert die Kissinger Realschule. Er erzielte dort hervorragende Zensuren. Sein Klassenlehrer Zwick beschreibt ihn als „gut begabt…“höchst ehrgeizig“ … „ausgesprochene Gefühlsnatur bis zur Leidenschaftlichkeit“, kritisiert ihn allerdings auch als „vorlaut und rechthaberisch“. Sein Bruder Jack betont, dass sich Herbert anders als er sehr für Literatur interessiert habe.

Die unbeschwerte, glückliche Zeit für die Steinberger-Familie fand nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ein rasches Ende und auch die Steinbergers waren schon bald den Schikanen der NS-Behörden ausgesetzt. Herberts Eltern erkannten schon 1934 den Ernst der Lage und entschlossen sich, ihre beiden ältesten Söhne vor dem Naziterror in Sicherheit zu bringen. Und so rang sich das Ehepaar Steinberger 1934 schweren Herzens dazu durch, die beiden ältesten Söhne mit einem Kindertransport nach Amerika zu schicken, wo sie durch die Vermittlung einer karitativen jüdischen Hilfsorganisation von Pflegeeltern betreut werden sollten. Im Dezember 1934 fuhren Herbert und Hans Jakob mit dem Dampfer „Washington“ nach New York.

Herbert Steinberger wurde nach seiner Ankunft in Amerika von der Pflegefamilie Klee in Glencoe, einem kleinen Städtchen an der Nordküste Chicagos, aufgenommen. Er besuchte dann wie sein Bruder Jack die New Trier Township High School in Chicago und studierte an der Northwestern University Englisch. Während des Zweiten Weltkriegs war er einige Jahre als Wetterbeobachter bei der U. S. Army in Fernost tätig. Danach machte er seinen Master in Betriebswirtschaften an der renommierten Harvard Universität und war lange Zeit als Direktor für Marktforschung bei dem Pharmakonzern Smith Kline Pharmaceuticals tätig. In Cambridge lernte er die sechs Jahre jüngere Ross Saponaro aus Boston kennen und lieben, die er Anfang Mai 1947 heiratete. Die Steinbergers ließen sich außerhalb von Philadelphia nieder. Aus ihrer Ehe gingen drei Söhne hervor: Mark, John und Arthur.

Herbert Steinberger, der sich in seiner Freizeit gerne mit Kunst auseinandersetzte, starb am 4. Mai 1994, wenige Tage vor seinem 74. Geburtstag. Seine Frau Ross überlebte ihren Ehemann um 16 Jahre. Sie starb am 28. Oktober 2010.