Dina Grünebaum geb. Jeidel kam am 9.Juli 1905 als ältestes Kind des Hotelbesitzers Emil Jeidel und dessen Frau Rifka geb. Ehrenreich in Bad Kissingen zur Welt. Ihre Eltern führten das renommierte, streng koschere Hotel Ehrenreich in der Theresienstraße.

Im Oktober 1931 heiratete Dina Norbert Grünebaum, den ältesten Sohn des Kissinger Textilwarenhändlers Arthur Grünebaum. Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden natürlich im Hotel Ehrenreich statt im Rahmen einer Doppelhochzeit, denn auch Norbert Grünebaums Schwester heiratete an diesem Tag den Wuppertaler Fabrikanten Fritz Löwenthal. Dinas Eltern konnten dieses große Familienfest nicht mehr erleben. Ihr Vater war schon vor 1927 und ihre Mutter 1929 gestorben. Im März 1932 kam Dinas Sohn Josef zur Welt. Dinas Ehemann führte seit Anfang der 1930er-Jahre das Manufakturwarengeschäft seines Vaters in der Unteren Marktstraße.

Zunehmend sahen sich die Grünebaums den Schikanen der Nationalsozialisten ausgesetzt, Posten vor ihrem Laden hinderten die Kunden am Betreten des jüdischen Geschäfts oder drohten ihnen mit der Polizei. Als die Situation im Umfeld des Novemberpogroms immer mehr eskalierte - Dinas Mann wurde verhaftet und sogar vorübergehend im KZ Dachau inhaftiert - entschloss sich die junge Familie nach Norbert Grünebaums Entlassung, Deutschland zu verlassen.

Ende Februar 1939 emigrierten die Grünebaums mit dem siebenjährigen Sohn Josef nach London, von wo aus sie nach Amerika auswanderten. Im August 1940 ging die Familie im schottischen Hafen Glasgow an Bord der "Cameronia" und emigrierte nach New York. 1945 konnte Josef Grünebaum seine Bar Mizwah in Brooklyn, Kings County, New York in Freiheit feiern. Dina Grünebaums Ehemann starb im Mai 1970 in Brooklyn, sie wurde 88 Jahre alt und starb am 4. März 1994.