Hannchen Rosenfelder geb. Löwenthal erblickte am 23. Januar 1866 als Tochter von Abraham und Elkomea (Elkana) Löwenthal geb. Willich (Willig) in Bad Kissingen das Licht der Welt. Ihr Vater übte den Beruf des Posamentierers aus, der Posamenten herstellt.  

Hannchen Löwenthal zog wie ihre jüngere Schwester Karoline vermutlich zu Beginn der 1890er Jahre nach München und heiratete Abraham Löw Rosenfelder. Karoline hatte dessen Bruder Nathan geheiratet. Die Brüder begründeten in München das Herren- und Knabenbekleidungshaus "E. , A. & N. Rosenfelder". Hannchen und Abraham hatten zwei Söhne: Heinrich, der 1893 geboren wurde, und Ludwig. Als die Situation in Deutschland immer bedrohlicher wurde, emigrierte Hannchen mit ihren Söhnen im Juli 1937 nach Mailand. Ihr Ehemann war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

Hannchens Söhne konnten auch in Italien der NS-Vernichtungsmaschinerie nicht entrinnen. Sie wurden beide am 26.06.1944 aus dem Polizei- und Durchgangslager Fossoli-Carpi in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet (Objektdatenbank Bayerisches Nationalmuseum).

Unter welchen Umständen Hannchen Löwenthal der drohenden Deportation entgehen konnte, ist nicht bekannt. Sie lebte nach Kriegsende in Rom und wanderte mit 81 Jahren in die Vereinigten Staaten aus. Hannchen Rosenfelder erreichte mit dem Schiff "Saturnia" im März 1947 New York und wurde von ihrem Neffen Hermann Stark aufgenommen, der in Detroit lebte. Sie starb dort im Oktober 1950 im Alter von 84 Jahren.